Am 17.1.17 hielt der
thüringische Partei- und Fraktionsvorsitzende Bernd Höcke (AfD) in Dresden auf Einladung der „Jungen Alternative“ eine
denkwürdige Rede.
Der Journalist Konstantin
Nowotny hat
ein Transkript verfasst, das ich hier gekürzt wiedergebe.
Die
historischen Parallelen sind unverkennbar. Wer das nicht so sieht, sollte den
Text dennoch lesen – nicht dass es hinterher einmal wieder heißt, man habe das
Unheil nicht kommen sehen…
(…)
Euch
Dresdnern, euch Patrioten aus Sachsen gebührt das große Verdienst, und dieses
große Verdienst nimmt euch niemand mehr. Es ist ein historisches Verdienst, den
ersten Schritt getan zu haben. Den ersten Schritt, der notwendig war, der der
Lage geschuldet war, in einer Bewegung, die eine inhaltliche
Fundamentalopposition darstellt.
(…)
Dresden –
und ich habe es eingangs betont und es ist meine tiefe und feste Überzeugung –
Dresden ist die Hauptstadt der Mutbürger.
[Applaus]
Und wenn ich
euren Verdienst anschaue und bewerte, den ihr euch erworben habt, und die
Deutschland-abschaffende Politik der Altparteien, und wenn ich heute wieder in
diesem Saal, wie, glaube ich, noch niemals zuvor seit ich in einer Partei Politik
mache eine reine, ehrliche, bescheidende und tief begründete Vaterlandsliebe
spüre, und wenn ich mir jetzt die desolate innere und äußere Lage der
Bundeshauptstadt Berlin vor Augen führe, dann meine ich, eigentlich dürfte
nicht Berlin, eigentlich müsste Dresden die deutsche Hauptstadt...
[unv., geht
in Applaus unter]
Es kann ja
gar kein Zweifel daran bestehen, dass wir ein Vierteljahrhundert nach dem Fall
der Mauer wieder in einer politischen Wendezeit angekommen sind. Die führenden
Altparteien-Politiker...
[Applaus]
...die
führenden Altparteien-Politiker sind zu erbärmlichen Apparatschiks geworden,
die nur noch ihre Pfründe verteilen wollen. Weder ihr erstarrter Habitus noch
ihre floskelhafte Phraseologie unterscheidet Angela Merkel von Erich Honecker.
[längerer
Applaus, Jubel, Rufe: „Merkel muss weg!“]
Ich sage es
in aller Deutlichkeit: Diese Regierung ist keine Regierung mehr, diese
Regierung ist zu einem Regime mutiert! Sie ist unfähig und unwillig…
[Applaus]
...sie ist
unfähig und vor allen Dingen, so schaut es doch aus, unwillig, die von ihr
aufgetürmten Problemhalden wieder abzutragen. Und diese Problemhalden, liebe
Freunde, die sind gewaltig. Meine Vorredner haben schon auf viele dieser
Problemhalden hingewiesen. Aber ich halte es hier und heute nochmal für
notwendig, diese Problemhalden in der entsprechenden Breite und Höhe zu
beschreiben.
Liebe
Freunde, um das ganze Ausmaß der Katastrophe nochmal vor Augen zu führen, in
der sich unser Staat befindet, müssen wir erkennen: Unser einst intakter Staat
befindet sich in Auflösung, seine Außengrenzen werden nicht mehr geschützt, er
kann die innere Sicherheit nicht mehr garantieren, das Gewaltmonopol erodiert
zusehends durch Inkaufnahme rechtsfreier Räume, und der allgemeine Rechtsverfall
schreitet voran. Unsere einst geachtete Armee ist von einem Instrument der
Landesverteidigung zu einer durchgegenderten multikulturalisierten
Eingreiftruppe im Dienste der USA verkommen.
[Zustimmung,
Applaus]
Unsere einst
stolzen Städte verwahrlosen immer mehr und sind Brutstätten von Kriminalität
und Gewalt und leider oftmals Heimstätte von radikalen Islamisten. Unser einst
fruchtbares Land verliert seine Bewohner, verödet aufgrund einer desaströsen
und völlig falsch angelegten Strukturpolitik. Unsere einst schöne Heimat wird
zusehends durch hässliche Bauten, Windräder und eine chaotische Besiedlung
verunstaltet. Unsere einst kraftvolle Wirtschaft ist nur noch ein Wrack,
neoliberal ausgezehrt. Unser einst beneideter, unser einst weltweit beneideter
sozialer Friede ist durch den steigenden Missbrauch und die Aufgabe der
national begrenzten Solidargemeinschaft sowie durch den Import fremder
Völkerschaften und die zwangsläufigen Konflikte existenziell gefährdet.
[Applaus]
Liebe
Freunde, und unser liebes Volk ist im Inneren tief gespalten, und durch den
Geburtenrückgang sowie die Masseneinwanderung erstmals in seiner Existenz
tatsächlich elementar bedroht.
[Applaus]
Liebe
Freunde, das ist die furchtbare Lage dieses Landes, das ist die furchtbare Lage
dieses Volkes im Jahre 2017. Und ich habe für diese Lage, die schon so oft
beschrieben worden ist, und ich musste es nochmal in dieser notwendigen
Vollständigkeit tun, ich habe für diese Lage schon des öfteren ein Bild
verwendet, und ich habe bis heute kein besseres Bild gefunden. Die alten
Kräfte, also die Altparteien, aber nicht nur die Altparteien, auch die
Gewerkschaften , vor allen Dingen auch die Amtskirchen, und die immer schneller
wachsenden…
[„Pfui!“,
Applaus]
...und die
immer schneller wachsende Sozialindustrie, die an dieser perversen Politik auch
noch prächtig verdient; diese alten Kräfte, die ich gerade genannt habe, sie
lösen unser liebes deutsches Vaterland auf wie ein Stück Seife unter einem
lauwarmen Wasserstrahl. Aber wir, liebe Freunde, wir Patrioten werden diesen
Wasserstrahl jetzt zudrehen, wir werden uns unser Deutschland Stück für Stück
zurückholen!
[langer,
stehender Applaus, Rufe: „Höcke, Höcke!“]
Wir werden
das so lange durchhalten – und so lange ich in etwas in der AfD zu sagen habe,
werde ich dafür eintreten und dafür kämpfen – wir werden das so lange
durchhalten, bis wir in diesem Lande 51 Prozent erreicht haben, oder...
[Applaus,
Jubel]
...oder aber
als Seniorpartner – als Seniorpartner! – in einer Koalition mit einer Altpartei
sind, die durch ein kartetisches [sic!, Anm.: womöglich „kathartisches“]
Fegefeuer gegangen ist, die sich selbst wiedergefunden hat, und die
abgeschworen hat von einer Politik gegen das Volk um endlich wieder zu einer
Politik für das eigene Volk... [unv., geht in Jubel unter]
(...)
Und ich
sagte eingangs, ich will auch mahnen, und das will ich an dieser Stelle tun und
ich will das auch mit der gebotenen Deutlichkeit tun. Ich muss nämlich auch auf
eine große Gefahr hinweisen. Die meisten von euch wissen, dass ich Parteien an
sich eher distanziert gegenüberstehe und immer auch versuche, die Distanz für mich
zu mir selbst und die Distanz zu mir als Parteifunktionär aufzubauen und zu
erhalten. Denn jede Partei hat eine schlimme Tendenz, und das ist die Tendenz
der Oligarchisierung und der Erstarrung. Diese Tendenzen, liebe Freunde, sind
Parteien immanent, das sind praktisch die Naturgesetzlichkeiten des
Parteienstaates, und ich muss kein Prophet sein um leider orakeln zu müssen:
Auch die AfD wird irgendwann einmal erstarren. Und sie kann auch irgendwann
meinetwegen einmal erstarren, aber bitte erst nachdem sie ihre historische
Mission erfüllt hat.
[Applaus]
Aber sie
wird umso schneller erstarren, desto eher sie sich vom Weg der Bewegungspartei
und der Bewegungsfraktion verabschiedet. Wir müssen immer bedenken: Mit Bernd
Lucke sind nicht alle die gegangen, die ihren Frieden mit der Rolle eines
Juniorpartners in einer zukünftigen Koalition mit einer Altpartei gemacht
haben. Manche von ihnen, manche von diesen Luckisten, sind geblieben. Das sind
die, die keine innere Haltung besitzen, die Establishment sind und
Establishment bleiben wollen oder so schnell wie möglich zum Establishment
gehören wollen. Und, liebe Freunde,…
[Applaus]
...nicht
wenige von diesen Typen drängen jetzt gerade in diesen Wochen und Monaten als
Bundestagskandidaten auf die Listen oder als Direktkandidaten in den
Wahlkreisen entsprechend nach vorne. Und nicht wenige werden – das muss man
leider annehmen – ganz schnell vom parlamentarischen Glanz und Glamour der
Hauptstadt fasziniert werden. Und nicht wenige werden sich ganz schnell sehr
wohl fühlen bei den Frei-Fressen- und Frei-Saufen-Veranstaltungen der
Lobbyisten.
[Applaus]
Und nicht
wenige werden nach relativ kurzer Zeit nur eins wollen: Dass es für sie so
lange so bleiben wird wie es dann sein wird. Liebe Freunde, ich will das nicht.
[Applaus]
Ich will
Veränderung, ich will eine grundsätzliche Veränderung, ich will die AfD als
letzte evolutionäre Chance für unser Vaterland erhalten. Ich will, dass wir
diesen Halben einen Strich durch die Rechnung machen. Wir wollen das, denn wir
wissen: Es gibt keine Alternative im Etablierten.
[Applaus]
Ihr merkt,
ich will es euch nicht leicht machen. Ich weise euch einen langen und
entbehrungsreichen Weg. Ich weise dieser Partei einen langen und
entbehrungsreichen Weg. Aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen
Sieg führt, und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD und
deshalb will ich diesen Weg – und nur diesen Weg – mit euch gehen, liebe
Freunde!
[Applaus,
Rufe: „Höcke, Höcke!“]
(…)
Lasst euch
also bloß nicht verzwergen. Ihr habt wahrscheinlich nur dieses eine Leben und
es sind nur willensstarke Menschen, die Geschichte schreiben, und das wollen
wir tun. Liebe Freunde, die Bundespräsidenten dieser Republik, die haben keine
Geschichte geschrieben…
[Gelächter]
...und sie
haben sehr wenig bedeutsame Reden gehalten. Eine der bedeutsamsten Reden, die
von einem Bundespräsidenten gehalten wurde, das war die Rede von Richard von
Weizsäcker am 8. Mai 1945.
[Applaus]
Das war eine
rhetorisch wunderbar ausgearbeitete Rede, stilistisch perfekt. Richard von
Weizsäcker war ein Könner des Wortes. Aber es war eine Rede gegen das eigene
Volk und nicht für das eigene Volk.
[Buhrufe,
Applaus]
(…)
Der von
Markus Mohr schon zu recht thematisierte Wiederaufbau der Frauenkirche war für
uns Patrioten ein Hoffnungsschimmer dafür, dass es ihn doch noch gibt, diesen
kleine Funken deutschen Selbstbehauptungswillen.
[Applaus]
Aber, liebe
Freunde, bis jetzt sind es nur Fassaden, die wieder entstanden sind. Bis jetzt
ist unsere Geistesverfassung, unser Gemütszustand immer noch der eines total
besiegten Volkes.
[Applaus]
Wir
Deutschen – und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier heute
versammelt haben – wir Deutschen, also
unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in
das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.
[Applaus]
Und anstatt
die nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten
weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern
in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben (...) – vielleicht mehr als
jedes andere Volk auf dieser Welt, liebe Freunde! Und anstatt unsere Schüler in
den Schulen mit dieser Geschichte in Berührung zu bringen, wird die Geschichte,
die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht. So kann es und darf es
nicht weitergehen!
[Jubel,
längerer, stehender Applaus, Rufe: „Höcke, Höcke!“]
So kann es,
so darf es und so wird es nicht weitergehen, liebe Freunde. Es gibt keine
moralische Pflicht zur Selbstauflösung. Die gibt es nicht.
[Applaus]
Im
Gegenteil: Es gibt die moralische Pflicht diese Land, diese Kultur, seinen noch
vorhandenen Wohlstand und seine noch vorhandene staatliche Wohlordnung an die
kommende Generation weiterzugeben, das ist unsere moralische Pflicht!
[Applaus,
Rufe: „Wir sind das Volk!“]
Wenn wir
eine Zukunft haben wollen – und wir wollen diese Zukunft haben und immer mehr
Deutsche erkennen das, dass auch sie eine Zukunft haben wollen – dann brauchen
wir eine Vision. Eine Vision wird aber nur dann entstehen, wenn wir uns wieder
selber finden, wenn wir uns wieder selbst entdecken. Wir müssen wieder wir
selbst werden.
Selber haben
werden wir uns nur, wenn wir wieder eine positive Beziehung zu unserer
Geschichte aufbauen. Und schon Franz Josef Strauß bemerkte: Die
Vergangenheitsbewältigung als gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe, die lähmt
ein Volk. Liebe Freunde, Recht hatte er, der Franz Josef Strauß!
[Applaus]
Und diese
dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz
Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische
Wende um 180 Grad!
[Applaus]
Wir brauchen
so dringend wie niemals zuvor diese erinnerungspolitische Wende um 180 Grad,
liebe Freunde. Wir brauchen keinen toten Riten mehr in diesem Land. Wir haben
keine Zeit mehr, tote Riten zu exekutieren [sic!]. Wir brauchen keine hohlen
Phrasen mehr in diesem Land, wir brauchen ein lebendige Erinnerungskultur, die
uns vor allen Dingen und zuallererst mit den großartigen Leistungen der
Altvorderen in Berührung bringt.
[Applaus]
Kurz: Es
geht darum, den neu entstandenen Fassaden, hier in Dresden, aber auch Potsdam,
und in Berlin wird gerade auch das Stadtschloss wieder aufgebaut – Gott sei
dank wird es wieder aufgebaut – es geht darum, diesen neu entstandenen Fassaden
einen neuen, würdigen Geist einzuhauchen. Es ist der Geist eines neuen,
ehrlichen, vitalen, tief begründeten und selbstbewussten Patriotismus. Denn wir
wissen: Ohne so einen neuen Patriotismus kann keine bürgerliche Gesellschaft
überleben. Und das ist die innere Erneuerung, an die Roman Herzog Herzog
vielleicht vor 20 Jahren insgeheim auch schon dachte, die er sich aber nicht
wagte, auszusprechen. Aber wir wagen es, diese innere Erneuerung einzufordern.
Wir wagen es nicht nur, sie einzufordern, nein, liebe Freunde, wir werden sie
um unser liebes Vaterland willen auch durchsetzen.
[Applaus]
Liebe
Freunde, die Angriffe der politischen Gegner sind omnipräsent. Sie sind
manchmal in ihrer Perfidie nicht zu übertreffen, sie sind manchmal gewalttätig,
sie sind hinterhältig, sie sind skrupellos, und wir werden vor den
Bundestagswahlen 2017 noch eine Verstärkung dieser furchtbaren Angriffe zu
erleiden, zu ertragen, zu erdulden haben. Aber wir werden diesen Angriffen
widerstehen. Denn wir führen einen gerechten Kampf. Einen Kampf, der mit der
Bundestagswahl nicht endet und der langfristig darüber entscheiden wird, ob wir
und unsere Kinder noch eine Zukunft in der Mitte Europas haben oder ob unser
Wohlstand, unser Staat, unsere Kultur und unser liebes Volk im Chaos versinken.
Liebe
Freunde, wir müssen nichts weniger als Geschichte schreiben, wenn es für uns
Deutsche und für uns Europäer noch eine Zukunft geben soll. Wir können
Geschichte schreiben. Tun wir es! Ich danke euch.
[langer,
stehender Applaus, Rufe: „Höcke, Höcke!“, „Höcke nach Berlin!“, „Merkel nach
Sibirien!“]
Quellen:
Hier noch die Rede als Video:
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